Anfangsszene des Filmes: Dokumentation “DJ Punk - Der Fotograf Daniel Josefshon”, Lutz Pehnert

Daniel Josefsohn – der Rockstar unter den Fotografen

Anfangsszene des Filmes: Dokumentation “DJ Punk - Der Fotograf Daniel Josefshon”, Lutz Pehnert
Dokumentation “DJ Punk – Der Fotograf Daniel Josefshon”, Lutz Pehnert

Kaum jemand anderes traf den Zeitgeist der 90er so gut wie der Fotograf Daniel Josefsohn. So beschreibt es die Dokumentation “DJ Punk – Der Fotograf Daniel Josefshon” im Auftrag von ARTE, Telekult und RBB. Er war der Rockstar unter den Fotografen. Am 13. August 206 starb er mit 54 Jahren. 

Daniel Josefsohn’s Leben

Seine Eltern kommen aus Ungarn und Rumänien, sie selber sind aber Jüdisch. In den 70ern war Josefsohn noch leidenschaftlicher Skater und klebte regelrecht an der Halfpipe, wie  Nadine Barth, Kuratorin und Publizistin, in der Doku über den Fotograf erzählt. Nach einem Unfall muss er sich erst einmal wieder neu finden, fängt an in einer Bar zu arbeiten und rutscht für drei Jahre in die Hamburger Party- und Drogenszene ab. Er stiehlt, muss drei Monate sitzen und bekommt von seinem Drogenberater 300 Mark geliehen für seine erste Kamera. 

Von da an geht es los. Er fotografierte einfach drauf, alles was er sieht – wild, autodidaktisch, ohne sich irgendwelche Gedanken über Einstellungen und Kameratechnik zu machen. Er zog durch Bars und Clubs und fotografierte das Nachleben von Hamburg, unter anderem für das Hamburger Stadtmagazin Prinz und das Lifestyle Magazin Tempo. Für die berühmte MTV-Kampagne von 1994 fotografierte er Jugendliche die er auf der Straße traf und labelte sie mit Ausdrücken wie Miststück, Egoist, oder Konsumgeile Göre. Labels, die sich die Darsteller selber gegeben hatten. Er selber porträtierte sich mit dem Label “Fauler Sack”. “Diese Ehrlichkeit hat diese Generation auch sehr ernst genommen und geschätzt. Dadurch wurde diese Kampagne so erfolgreich – und ich Rockstar,” erzählt Daniel Josefsohn in einem Interview dem Monopol Magazin. Von Ehrlichkeit gäbe es in der Werbung leider zu wenig weil die Kunden ängstlich sind, ergänzt er. “Die Ehrlichkeit muss man auch aushalten.”

Seiner Lebensgefährtin Karin Müller gestand er einmal: “Ich will keine Bilder machen die egal sind.” Für ihn sollte nicht die Technik im Bild stimmen, sondern die Stimmung. Für Christoph Amend, hat er das Unperfekte bis zur Perfektion getrieben. In einer Zeit, in der sich die Jugend in Deutschland neu erfindet und rumhängt – euphorisch, verschwenderisch und cool, wie der Film von Lutz Pehnert es beschreibt. Daniel Josefsohn nutze die Chance für sich neu, radikal und anders zu fotografieren. 

2012 erlitt der Fotograf an einem Schlaganfall und war vo da an ab den Hüften gelähmt. Er fotografierte weiter vom Rollstuhl aus und veröffentlichte im ZEITmagazin ein Jahr lang die Fotokolumne “Am Leben”. Nach seinem Tod, am 13. August 2016 ließ er sich in Israel begraben, bei den jüdischen Wurzeln seiner Familie. Weitere spannende Erlebnisse aus seinem Leben, seiner Art, und wie sein Werk seine und die heutige Zeit beeinflusst haben kann man sich bis zum 06.10.2021 in der ARTE Mediathek ansehen. 

Quellen: 

Dokumentation “DJ Punk – Der Fotograf Daniel Josefshon”,  Lutz Pehnert

Nachlass, Daniel Josefsohn


Daniel Josefsohn im Interview, “Man macht keine Fotos, um gesellschaftsfähig zu sein“, Monopol, Silke Hohmann

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